Glück auf

Zur Geschichte

Das Bergwerk Robertshall  liegt an Ehestorfer Heuweg  auf dem Gebiet des Bundeslandes Hamburg und Niedersachsen. Die Braunkohlevorkommen wurden zufällig im Jahre 1915 von der Hausbesitzerin Paul entdeckt, die es leid war, immerzu Frischwasser aus dem Tal hoch schaffen zu lassen.  Als blickige Geschäftsfrau ließ sie sich die Schürfrechte zu den Bodenschätzen beim Bergamt in Celle eintragen, und verkaufte diese kurze Zeit später an die Dortmunder Gebrüder Stern KG.

Nach Kriegsende waren die Rohstoffvorkommen knapp und teuer, da kamen die im Boden lagernden Braunkohlevorkommen gerade recht. Es wurde ein Liefervertrag mit der in Harburg ansässige Phoenix AG geschlossen, und ab 1919 ein Bergwerk abgeteuft. Die Braunkohlevorräte lagerten in 13 und 19 m Tiefe, so waren sie leicht zu bergen. Die Braunkohleförderung begann im Herbst 1919. Wenig technisiert, bastelte man immerzu weiter an einer Optimierung des Untertageabbaues, der Kohlenwäsche und der Übertageförderung nach Harburg. So wandelte sich auch das oberirdische Bild des Bergwerksgebäudes am Ehestorfer Heuweg immerzu.

Zu Spitzenzeiten arbeiteten hier bis zu 120 Mann im 3 Schichtbetrieb. Jedoch war die Qualität der gewonnenen Kohle eher gering, zudem diese zu ca 60 % mit Sand vermischt war und zunächst mit viel Aufwand gewaschen werden musste. Neben der ungleichmäßigen Tagesfördermengen war auch der Abtransport damals mit noch wenig fort entwickelten Lastkraftwagen schwierig.

Ab 1921 wurde daher eine Seilbahnförderanlage quer durch die Haake erbaut, mit welcher endlich für gleichmäßigen Abtransport der Braunkohle gesorgt werden konnte. Jedoch im Sommer 1922 erschlossen sich wieder andere günstigere Steinkohlebezugsquellen, dadurch wurde die Braunkohleförderung in Hausbruch schnell unrentabel. So wurde die Kohleförderung im September 1922 eingestellt und der Liefervertrag im gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Die Tagesanlagen des Bergwerkes wurden innerhalb von nur 2 Monaten zurück gebaut; untertage hat man die in den Strassenbereichen befindlichen Stollen verschüttet. Die übrigen Stollen überließ man sich selbst. Insgesamt hatte man in 3 Förderjahren ca 25 km Stollenstrecke aufgefahren.

Untersuchungen

In den Jahren 2000 – 2001 hatte Rolf Weiß in Kooperation mit dem Helms-Museum, Hamburg-Harburg, vor Ort umfassende Untersuchungen angestellt und Katalogisierungen der Einsturztrichter vorgenommen. Erwähnenswert ist eine Bohraktion im Jahre 2001, die dort mit Hilfe der Fa Celler Brunnenbau statt fand. Es wurden 15 Probebohrungen erstellt, von denen die letzte Bohrung in ca 17 m Tiefe auf einen ca 150 m langen, noch beständigen Stollenrest stieß. 

Ein Teil der Stollenanlage wurde untertage ausgemauert und dürfte noch dauerhaft  standsicher sein. Aufgrund damaliger Schätzungen könnten zumindest im Jahre 2000 noch ca 5 km Stollenstrecke vorhanden sein. Von neueren Stolleneinbrüchen ist nichts bekannt.

Für die Zukunft ist geplant, Infotafeln im Bereich der ehemaligen Bergwerksanlage aufzustellen; ausserdem finden in unregelmäßigen  Abständen Vorträge zum Bergwerk statt.

Es ist auch vorgesehen, mittelfristig neuere archäologische Untersuchungen auf dem Gelände durchzuführen. Für diese Arbeiten werden noch Kooperationspartner und Sponsoren gesucht.

Auswertungsbeispiel Bodenradargerät zum Nachweis von unterirdischen Hohlräumen

Auswertungsbeispiel Bodenradargerät zum Nachweis von unterirdischen Hohlräumen

Aktuelles

Vortrag zum Bergwerk Robertshall mit neuen Erkenntnissen am 13. November 2017

Bauzeichnung vom Förderturm

Am 13. November 2017 findet ein Vortrag zum Bergwerk Robertshall mit neuen, aus Archiven gewonnenen Erkenntnissen statt. Der Veranstaltungsort ist Restaurant Jägerhof, Ehestorfer Heuweg 12, 21147 Hamburg. Der Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Wir laden Sie gern ein, dabei zu sein. Es erwarten den Besucher ca. 2 spannende Stunden, reich bebildert.

In den nächsten 2 Monaten wird auf dem ehemaligen Gelände des Bergwerkes Robertshall ein Denkmal mit einer großen Infotafel und einer Grubenlore aufgestellt; zudem wird entlang des ehemaligen Abbaugeländes ein Bergbau-Gedenkpfad mit einigen Hinweistafeln erstellt.

Eigentlich rechneten wir mit 60 Teilnehmern; kurz vor Beginn des Vortrages jedoch stömten die Besucher nur so herein, es mussten Stühle in großen Mengen herbei geschafft werden, und zuletzt wurden ca 200 Personen gezählt. Der Vortrag war spannend aufgemacht und reichlich Fotografien und Zeichnungen sowie historischen Dokumenten hinterlegt. Der Gast redner Herr Dr Jürgen Ellermeyer, der ehemalige Leiter des Helms-Museums in Harburg, ergänzte die Ausführungen mit seinem Beitrag zur Gummiwarenfabrik Phoenix, Harburg. Die Phoenix war seinerzeit der Abnehmer der Braunkohle aus Hausbruch gewesen. Mehr...

Kontakt

Wir sind weiter auf den Spuren der Vergangenheit und was sich unter der Erde verbirgt. Wir freuen uns sehr über Ihre Mithilfe, Informationen und Bildmaterial.

Industriedenkmal Krügermühle Bücknitz e.v.

1. Vors. Rolf Weiß
Forststrasse 12
39291 Magdeburgerforth

Schreiben Sie uns gern an oder rufen Sie uns an bei Anregungen und Fragen.

Tel.: 039225 - 633 66
E-Mail: robertshall@gmx.de